Mythen und Fakten

Kann es eine Botulinumtoxin- Vergiftung bei der Faltentherapie geben?

Botulinumtoxin ist ein Wirkstoff, der in allgemeiner Athmosphäre sehr schnell zerstört wird. Daher sind Lebensmittelvergiftungen mit Botulinumtoxin extrem selten.

Für eine tödliche Vergiftung eines Menschen würden etwa 30-40 Ampullen Botulinum benötigt werden, die auch noch an der richtigen Stelle plaziert werden müssten.

Damit liegt die tödliche Dosis etwa 1000mal höher als die Dosis, die in der Faltenbehandlung verwendet wird.

Letztlich belegt die Statistik das geringe Risiko: Schwere Allergien oder gar Todesfälle nach ästhetischen Anwendungen sind bisher trotz millionenfacher Anwendung nirgendwo berichtet worden.

Gibt es Langzeitnebenwirkungen von Botulinumtoxin?

Immer wieder tauchen in Illistrierten und TV- Magazinen Berichte und Kommentare über Langzeitnebenwirkungen von Botulinumtoxin auf. Einer wissenschaftlichen Untersuchung halten solche Behauptungen jedoch nicht stand. Dies wurde ausführlich in zahlreichen Publikationen deutlich gemacht.

Heutzutage liegen jahrzentelange Erfahrungen über Botulinumtoxin in der Faltenbehandlung vor. Langzeitnebenwirkungen sind dabei keine bekannt. In der ästhetischen Anwendungen sind trotz millionenfacher Anwendung pro Jahr weltweit keinerlei Todesfälle bekannt. Schwere Nebenwirkungen sind extrem selten und nur bei hochdosierter Anwendung in der Neurologie bei schwerstkranken Patienten und nicht in der ästhetischen Faltenbehandlung bekannt.

Kann das Botulinum in das Gehirn wandern?

Oft wird die Frage gestellt, ob Botulinum in das Gehirn wandern kann und dort Schäden anrichtet. Hierzu ist festzustellen: Es gibt eine spezielle Schranke zum Gehirn, die wie ein Sieb wirkt und so dass Gehirn vor gefährlichen Substanzen schützt. Botulinumtoxin kann diesen Filter auf Grund seiner Molekülgrösse nicht durchdringen und damit auch nicht ins Gehirn gelangen. Botulinumtoxin wird am Ort der Injektion zersetzt und kann somit nicht durch den Körper wandern. Schon gar nicht in das Gehirn.

Für weiterführende Informationen sei auf die Seite der deutschen Gesellschaft für ästhetische Botulinumtoxintherapie verwiesen, die sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt:

https://www.dgbt.de/patienteninformation/mythen-und-fakten-rund-um-botulinum/

Nebenwirkungen

Jedes Medikament kann unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, natürlich auch das Botulinumtoxin. Daher ist eine Aufklärung darüber sehr wichtig, auch wenn Nebenwirkungen bei erfahrenen und gut ausgebildeten Ärzten extrem selten und praktisch immer wieder umkehrbar sind.

Allgemeine Risiken

Bei jeder Injektion in die Haut kann es zu einer Schwellung im Bereich der Injektionsstelle kommen, auch kann ein Bluterguss entstehen. Theoretisch besteht bei falschem Verhalten nach der Behandlung auch die Möglichkeit einer Infektion.

Aus diesem Grunde sollte sieben Tage vor der Behandlung kein blutverdünnendes Medikament eingenommen werden.

Wie bei jedem plastisch ästhetischen Eingriff kann keine Garantie gegeben werden, dass die Wirkung einsetzt wie gewünscht. Sollte dies der Fall sein, kann bei einem Nachsorgetermin eine Nachbehandlung erfolgen.

Spezielle Risiken der verschiedenen Regionen des Gesichtes:

Injektion der Zornesfalte:

Es kann für kurze Zeit ein leichtes Absacken der inneren Augenbrauen einhergehend mit einer leichten Schwellung in den inneren Augenwinkeln auftreten. In den meisten Fällen ist ein Anheben der seitlichen Augenbrauen erwünscht. Über den seitlichen Augenbrauen können kleine Fältchen neu entstehen oder es verstärken sich bereits vorhandene. Falls dies als störend empfunden wird, kann in beiden Fällen eine Nachinjektion hier Abhilfe schaffen.

Injektion der Stirnfalten:

Hier kann es zu einer Verstärkung bereits bestehender Schlupflider kommen. In ganz seltenen Fällen kann eine vorübergehende Absenkung der Oberlider Doppelbilder und gestörten Lidschluss verursachen.

Falls die seitlichen Bereiche der Stirn übermäßig nach oben zeigen durch eine zu geringe Menge an Botulinum, spricht man von einem „Mephisto“- oder „Spock“- Phänomen. Falls dies als störend empfunden wird, kann eine Nachinjektion Abhilfe schaffen.

Injektion von Krähenfüssen:

Ganz selten kann es zu einer Verstärkung der Fältchen unter den Augenlidern kommen.

Blutergüsse sind bei Behandlung um die Augen herum etwas häufiger als bei der Behandlung anderer Areale des Gesichtes, da hier die Haut besonders empfindlich und gut durchblutet ist.

Oberlippen:

In seltenen Fällen ist nach der Behandlung das Pfeifen, Trinken oder Suppe essen erschwert. Noch seltener sind Schwierigkeiten beim Aussprechen bestimmter Buchstaben. In der Regel sind diese Symptome aber nur von kurzer Dauer.

Augenbrauenlifting:

Sehr selten können über den gelifteten Augenbrauen neue kleine Fältchen entstehen, die aber in der Regel nach kurzer Zeit wieder verschwinden.